Reisebericht von Carsten Krabbe

Yah, man! Das war durchaus eine verdammt gute Wahl eines Reisezieles. Im Januar 2004 habe ich drei Wochen auf Jamaika verbracht und ohne die wertvollen Tipps und Links von www.jamaika-info.de hätte ich meinen Urlaub gewiss nicht so gut planen können. In diesem kurzen Reisebericht möchte ich vor allem einige Tipps zusammenfassen, um Interessierten ein paar Infos über das Land und das Reisen dorthin zu geben.

Die Anreise per Flugzeug erfolgt entweder bis Montego Bay („Mo’Bay“) oder Kingston. Das hängt natürlich nicht nur davon ab, von welcher Airline man jeweils die vermeintlich günstigsten Tickets bekommt, sondern man sollte die Wahl des Ankunftsflughafens auch ein wenig davon abhängig machen, wohin man auf Jamaika (zuerst) reisen möchte. Montego Bay liegt im Nordwesten und eignet sich für alle Anfangsziele in der Umgebung bis einschließlich Black River/ Treasure Beach im Süden. Wer sich gleich in die Blue Mountains oder z.B. nach Port Antonio begeben möchte, fliegt von der zurückzulegenden Strecke besser Kingston Manley an. Nach meinen Informationen fliegt British Airways nur Kingston an, während Condor/ Thomas Cook sowie z.B. KLM und Martinair nur Montego Bay „beliefern“.

Ebenfalls möglich: mit Air Jamaica von London aus nach Kingston. An dieser Stelle gleich ein kleiner Hinweis zur Abreise: in vielen deutschen Reiseführern steht oft noch, dass man bei Abreise eine Gebühr in Höhe von 750 J$ oder 36US$ zu entrichten hat. Diese ist aber in den allermeisten Rückreisetickets, die in Europa gebucht werden, bereits enthalten und muss sowohl bei Charter- als auch bei Linienflügen nicht mehr bar bezahlt werden.

Wer in Kingston ankommt und sich traut, einen Mietwagen zu nehmen, dem empfehle ich bei Suzette Burke (Bargain Rent-A-Car, direkt am Flughafen) vorbeizuschauen, Tel.: (876) 926-8021, 926-8237. Wer ein Taxi benötigt, um innerhalb Kingstons oder zu anderen Zielen doch erstmal gefahren zu werden, der kann sich mit ruhigem Gewissen an Steve vom „Confidence Taxi Service“ wenden, Tel.: (876) 812 4832. Ein guter Taxifahrer ist bei den anfangs vielleicht etwas gewöhnungsbedürftigen Fahrweisen der Jamaikaner sehr zu empfehlen - Steve ist so ein guter Fahrer. Zudem hat er sehr gute jamaikanische Board-Musik zu bieten.

Die erste Woche verbrachte ich Treasure Beach, also im Süden der Insel. Dieser kleine wunderschöne Ort ist weitgehend unberührt vom (Massen)Tourismus und daher für all diejenigen wärmstens (haha:-) ) zu empfehlen, die Natur pur, erholsame Ruhe, leere Strände und Abgeschiedenheit vom touristischen High-Life des Nordens bzw. Nordwestens suchen.

Die Vegetation im Süden ist sehr trocken, fast savannenartig. Es gibt neben Sandstränden auch viele Felsküsten mit ruhigen Buchten. Auf jeden Fall sollte man einen Ausflug nach Black River machen, der nächst größere Ort nahe Treasure Beach, etwa 16km entfernt. Der Name des Ortes stammt vom gleichnamigen Fluss, der vom Norden kommend in Black River ins offene karibische Meer mündet. Dort ist eine beeindruckende Sumplandschaft mit dichten Mangrovenwäldern zu erkunden. Das macht man am besten von der Wasserseite, und zwar mit Allen Daley von Treasure Beach aus. Wer z.B. im Irie Rest Guesthouse übernachtet, fragt einfach nach Allen, der mit seinem kleinen Fischerboot Touren zum und auf dem Black River anbietet, sonst per Telefon Allen direkt kontakten: Tel.: 423 36 73. Allen ist nicht nur ein überaus sympathischer Kerl, sondern kann unterwegs Richtung Black River viel über das Meer erklären und zeigen. Auf dem Weg nach Black River ist ein Zwischenstop in der „Pelican Bar“ Pflicht. Was das wohl ist, sollte man unbedingt selbst herausfinden!

Ein sehr empfehlenswerter Ausflug von Treasure Beach führt in die alte Stadt Accompong, in der die Maroons leben und quasi autonom ihre eigene Kultur pflegen. Auch hier der Tipp: wer im Irie Rest übernachtet, macht mit Lennie, dem Inhaber, eine Tour zu den Maroons klar und kann sich auf viele sehr schöne Eindrücke dort oben im Cockpit Country gefasst machen. Es lohnt sich!

Meine Unterkunft in Treasure Beach war das Irie Rest Guesthouse. Das Irie Rest weiß mit gemütlichen, für den Individualreisenden genau passenden Zimmern und leckerstem jamaikanischen Essen zu überzeugen. Fernab der Heimat und der lauten, stinkenden Großstädte findet man hier inmitten der südjamaikanischen Natur absolute Entspannung. Pauline ist die Köchin des Hauses und dank ihrer Kochkünste kann der Tag z.B. mit Callaloo oder Ackee beginnen, zwei typisch jamaikanischen Gerichten zum Frühstück. Abends isst man z.B. Fisch, Huhn oder vegetarisch - natürlich auch im jamaican style. Wer im von Lennie Buchanan geführten Irie Rest haltmacht, darf sich auf eine richtig nette, entspannte Atmosphäre freuen, mitten in der ruhigen Natur Jamaikas Südens, nicht weiter als etwa 150 Meter von einem verlassenen Strand entfernt. All inclusive-High Life-Residieren findet man hier nicht. Der Komfort im Irie Rest liegt in der fast familiären Freundlichkeit und der Schönheit der umgebenden puren jamaikanischen Natur. Click: www.irierest.com!

Die zweite Urlaubswoche verbrachte ich im Norden Jamaikas, genauer in Runaway Bay im Haus Erabo der Deutschen Elke MacDonald (click: www.house-erabo.com). Auch das Haus Erabo kann ich sehr als Unterkunft empfehlen. Die Atmosphäre ist locker und nett, das Haus ist direkt am Strand gelegen und bietet mit einer großen Terrasse mit Meerblick, Gäste-Küche und schönen Zimmern alles, was man sich im Urlaub außerhalb der großen Hotelressorts wünscht.

Der Norden Jamaikas ist sehr viel touristischer als der Süden, die Menschen leben von und mit dem Tourismus. Die Vegetation ist feuchter und grüner als die im Süden, weil es an der Nordküste deutlich häufiger und stärker regnet. Wer die grünen Berge der Nordküste erwandern, an weißsandigen, teilweise ruhigen Buchten liegen und abends Party machen möchte, ist in Runaway Bay sicherlich am richtigen Urlaubsort. Insgesamt aber ist es dort sehr viel lauter und unruhiger als in Treasure Beach. Mich persönlich hat es aus genau diesem Grund in der dritten Woche wieder dorthin zurück in den Süden gezogen - der Abgeschiedenheit, der Natur und der ganz und gar nicht touristischen Atmosphäre wegen. Es war wirklich sehr schön, mindestens diese zwei Gesichter von Jamaika gesehen zu haben und das ist gleichzeitig der Reiz des Landes. Jamaika bietet allen Geschmäckern etwas, vor allem aber bietet es lecker Entspannung: Yah man, take it nice an’ slow, warm an’ easy!

Solltet Ihr Euch dafür entscheiden, nach Treasure Beach oder Runaway Bay zu fahren, nehmt ein paar herzliche Grüße mit an Lennie, Pauline und Jörg im Irie Rest / Treasure Beach, Allan und Herman in Treasure Beach sowie Elke und Olaf in Runaway Bay! Blessed!

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