Reisebericht von Thomas Schwarz

Nach drei langen Jahren, lag endlich unser vierwöchiger Jamaikaurlaub vor uns.......

Da es zur Zeit nicht so viele gute, bzw günstige, Flugangebote gibt, haben wir uns für einen Flug ab Paris über Miami nach Montego Bay mit American Airlines entschieden ........das würde ich nicht noch mal tun! ! ........und erst recht nicht mit American Airlines!

Das hieß erst mal nach Köln bringen lassen, dann mit dem Zug nach Paris. Dort hatten wir aufgrund schlechter Verbindung dann eigentlich ca. 12 Stunden Aufenthalt, den wir am Flughafen abgesessen haben, ohne zu schlafen. Um 8 Uhr Morgens war dann endlich Zeit zum einchecken. Da wir beide technische Berufe haben, zufällig unseren Flug bar bezahlt haben, mit Bundeswehr Seesäcken bepackt und unser Reisevorhaben anscheinend unseriös erschien, konnten wir uns dann erst mal über eine halbe Stunde lang, mir sinnlos erscheinende Fragen eines Sicherheitsbeauftragtem der AA beantworten. ......z.B. wo wir unsere Seesäcke gekauft haben und wieviel wir dafür bezahlt haben. Ziemlich genervt stand zu diesem Zeitpunkt bereits fest, das wir so schnell nicht wieder mit AA fliegen werden. Diese Einstellung sollte sich später noch vertiefen!

Endlich war es dann 11Uhr und der Abflug nach Miami stand kurz bevor, doch leider streikte das Flughafenpersonal. Dann mit über drei Stunden Verspätung stand natürlich fest, das wir unseren Anschlußflug verpassen würden, also fragten wir in Paris mal nach. Sie sagten, wir müßten ein Nacht in Miami bleiben und könnten am nächsten Morgen weiter nach Montego Bay, für ein kostenloses Hotelzimmer Zimmer würden sich die Kollegen in Miami kümmern.

In Miami angekommen suchten wir dann den AA-Schalter auf. Dort haben wir dann eine knappe Stunde gebraucht, bis sich jemand bereit erklärte, sich um unser Anliegen zu kümmern. Wir bekamen unsere Tickets, doch dann mußte man uns leider mitteilen, das ja der Flughafen gestreikt hätte und AA keine Schuld trifft ....damit auch kein Zimmer. Um weiteren Unannehmlichkeiten aus dem Weg zu gehen, schloß AA kurzerhand den Schalter an dem wir uns befanden. Es wäre ja auch zuviel verlangt gewesen, wenn sie uns einen Unterkunftstip gegeben hätten oder wenn vielleicht sogar mal jemand in einem Hotel in der Nähe angerufen hätte, um uns ein Zimmer zu besorgen. Also nie wieder AA! Um unseren Gefühlen Ausdruck zu verleihen, wollten wir uns eigentlich direkt vor die AA Schalter, mit unseren Seesäcken als Kopfkissen, schlafen legen. Aus Gründen, die jetzt hier den Rahmen sprengen würden, haben wir uns dann doch ein Hotelzimmer besorgt.

Am nächsten Morgen ist AA dann ein organisatorisches Meisterwerk gelungen! Alle Fluggäste von internationalen Flügen mit American Airlines sollten sich an einer Schlange anstellen, was dazu führte, das sich um 10 Uhr Morgens bereits eine Schlange quer durch den ganzen Flughafen gebildet hat. Schätzungsweise hätte man ca. 4-5 Stunden gebraucht, um der Erste in der Schlange zu sein. ....und das hatte nichts mit Sicherheitskontrollen oder so zu tun! Aber AA hat mit gedacht *g*, damit nicht die Hälfte der Leute ihren Flug verpaßt, sind dann "Spezialbeauftragte" durch die Reihen gegangen, die die Passagiere für die nächsten Flüge zusammen gesucht haben und sie dann quer durch die Menschenmenge direkt zum Schalter geführt haben. Spätestens jetzt war das totale Chaos ausgebrochen! .......aber alle, die nach Jamaika wollten, haben es mit vielen unerklärlichen Hindernissen geschafft. Vorteil war dabei, das wir diesmal nicht auf unser Flugzeug warten mußten, sondern das Flugzeug auf die Passagiere ..........das ist Kundenservice, was?

Ca. eine Stunde später war es endlich vollbracht ........wir hatten jamaikanischen Boden unter den Füßen! Damit und mit dem Begrüßungsgesang am Flughafen änderte sich dann unsere Stimmung schlagartig! Jupie! Wir sind endlich, nach insgesamt ca. 45 Stunden Anreise, in Jamaika! Dieser Teil des Reiseberichts ist extra so ausführlich geschildert, um die Anreise so lang erscheinen zu lassen, wie sie uns auch vor kam. *g*

Da es nun auch schon wieder Nachmittag war und wir es wahrscheinlich nicht mehr mit den Route-Taxis nach Treasure Beach geschafft hätten, haben wir uns dann ein Taxi genommen, da wir T.B. unbedingt noch an diesem Tag erreichen wollten. Die ersten zwei Wochen haben wir dann bei meinem Freund Allan Daley im Hinterland von Treasure Beach gewohnt, wo wir sehr nett aufgenommen wurden, Jamaikaner sind nämlich sehr gastfreundlich! Allan hat uns dann auch viele Freunde und Bekannte vorgestellt, bei denen wir zu einem Umtrunk oder Essen eingeladen waren. Alles sehr nette Leute, die sich freuen andere Kulturen kennen zu lernen. Bereits nach wenigen Tagen haben wir uns bei Allan so zu Hause gefühlt, als wären wir noch nie irgendwo anders gewesen, als wären wir Allans Brüder.

Nach einigen Tagen zum Relaxen, haben wir uns dann für zwei Wochen (600US$) ein Auto gemietet. Das war es uns Wert, da über die Weihnachtsfeiertage und Neujahr keine Route-Taxis fuhren und wir so auch Abends mobil waren, um das wirkliche Jamaika zu erleben. Auch viele der mehr oder weniger bekannten Sehenswürdigkeiten im Süden Jamaikas, wie Y.S. Falls, Bamboo Ave, Black River, Guts River, Aligator Hole, Milk River Bath, Peter Tosh Monument, Rolling River, Negril Beach usw. , haben wir mit unserem Auto besucht. Dabei waren Negril und der Rolling River allerdings absolute Touristenziele, an denen man schnell viel Geld los wird und für mich das eigentliche Jamaikafeeling etwas verloren geht. Insgesamt waren es am Ende über 2000km, die wir unserem Auto in den zwei Wochen abverlangt haben.

In Treasure Beach haben wir dann auch einige andere nette Individualreisende kennen gelernt, die z.T. über meine Seite dort gelandet sind. Witzig war, das ich dort auch zufällig einen alten Bekannten getroffen hab, der auch ein Freund von Allan ist und mich mit ihm zusammen schon mal hier in Deutschland besucht hat, als Allan vor zwei Jahren in Deutschland war.

Nach ca. zwei Wochen sind wir dann an den Strand von Treasure Beach / Frenchman's Bay, ins Shakespear Cottage umgezogen, um andere Eindrücke zu sammeln und näher an der Küste zu sein, da wir ja schon bald unser Auto abgeben mußten. Eine Bootstour über den Black River mit meinem Freund Allan haben wir natürlich auch nicht ausgelassen. Diese Bootstour und ein Besuch des Guts River ist für mich ein Muß bei jeder meiner Jamaikareisen. Eigentlich wollte ich dann noch einige Zeit die Nordküste erkunden, aber da es meinem Mitreisendem, einem Jamaika-Debütanten, in Treasure Beach so gut gefallen hat und er dort eigentlich gar nicht weg wollte, haben wir dann nur ein par Tage in Port Antonio verbracht.

Die letzte Woche haben wir dann in Treasure Beach / Billys Bay bei Lennie im Irie Rest Guesthouse verbracht. In der sehr ruhigen und schönen Gegend konnten wir dann noch einige Tage richtig relaxen, bevor wir wieder zurück ins stressige und kalte Deutschland mußten. Die Rückreise über New York und Paris mit AA ging wider erwartend ziemlich reibungslos von statten.

..........soon come back

respect
Thomas Schwarz

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