Reisebericht von Törner

Jamaika - April/Mai 2002 – Zum ersten Mal auf der Insel – gesehen aus meiner Sicht!

Erster Abend in Mobay Überflug DomRep. Eine Durchsage im Flugzeug bezüglich Rückflugsinformationen überhören wir. Das war der erste Fehler. Trotz ausgiebiger Information – auch auf eurer Seite – es ist fast alles vergessen. Mobay, wir sind gelandet. Schnell raus, nur schnell weg, in die Fänge der Taxifahrer. Do you like Ganja? Natürlich wollten wir. …und natürlich ums 10fache zu teuer, in minderer Qualität. Und natürlich hatten wir, in den Augen des Taxifahrers, die falsche Unterkunft gewählt. Für eine Nacht war das Zimmer im Sunset Beach Guesthouse in Ordnung. Zu teuer, doch der Taxifahrer braucht auch seine Provision. Und wir wollten Jamaika sehen, abseits vom Tourismus.

Der erste Morgen auf der Insel. Die tropischen Pflanzen begeistern uns. Sunset Beach Guesthouse, Mobay Dann, schon am Morgen dröhnt Reggae aus allen Richtungen. Es ist einfach wahnsinnig.
Sunset Beach Guesthouse, Mobay Sunset Beach Guesthouse, Mobay

Wir wollten weiter. Ocean Sand, Ocho Rios Wir wollten nach Ocho Rios. Diesmal war das Glück auf unserer Seite. Taxi! Für 50 US$ brachte es uns nach Oche. Der Taxifahrer war in Ordnung. Er wies uns in die „Verhaltensregeln“ auf Jamaika ein.
Ocean Sand, Ocho Rios

Irgendwie klingelte es bei uns im Kopf. Showdown Wir brauchten einen Guide. Der war schnell gefunden und er machte auch sofort Angebote für den nächsten Tag. Nine Miles, war angesagt, …und Mietwagen. Klar hatte er einen Führerschein. Showdown Doch am nächsten morgen bei der Autovermietung wusste er nichts mehr davon. Also musste ich den Wagen mieten. …und fahren. Oche, Linksverkehr, Chaos, die Strassen (manchmal fehlten sie auch), ich war in Panik. Dann waren wir in Nine Miles. Der Eintritt zu Bobby war uns zu hoch. Ich hatte den Eindruck, als wolle sich ganz Jamaika bei uns sanieren. Dann, unser erstes Cannabis-Feld. Die Mengen und Sorten überraschten uns. Eine erste Exkursion.

Irgendwann nahm ich mir ein Taxi und fuhr allein. Ich wollte wissen, wie die Einheimischen wohnen und leben. Die Gegensätze sind extrem.
ReichNormaloRasta

Dann waren aber die geilen Feten. Be cool, man. Rastafari. Reggae ist Leben. Natur ist zusammen mit Reggae alles.
Bob Marley lebt! It’s Party - TimeBob Marley lebt! It’s Party - TimeBob Marley lebt! It’s Party - Time

Dunn`s River Falls. Nun ja, eigentlich Touri-Verarsche. Wir haben es dennoch gemacht. Aber wir waren ja auch noch Neulinge!

Wir hatten nur 14 Tage Zeit und wollten mehr sehen. Also weiter, nach 3 Tagen! Port Antonio! Wieder Glück, wieder nur 50 US$.
Raststätte an Jamaikas Überlandstrassen – Zigarettenpause unter wachsamen Blicken des TaxifahrersRaststätte an Jamaikas Überlandstrassen – Zigarettenpause unter wachsamen Blicken des TaxifahrersRaststätte an Jamaikas Überlandstrassen – Zigarettenpause unter wachsamen Blicken des Taxifahrers

In PortAnt wohnten wir im „Ivanhoe Guest House“. War wirklich gut. Die Horrornacht – die Täter Doch PortAnt, war auch der absolute Horror. In meinem Leben habe ich noch nie so viel Angst gehabt. Wir suchten uns einen Guide. Einen wirklich guten, Donovan! Hätten wir nur auf ihn gehört. Wir hatten uns zu einer Reggae-Fete in einem Nachbarort überreden lassen, die wir natürlich vorher bezahlen mussten. Wir wurden nur ausgenommen. Donovan hatte uns gewarnt. Das Taxi fuhr uns am Abend immer weiter fort. Nach ca. 30 km waren wir in einem Dorf. Weitab von jeglichem Tourismus. Die Fete fand nicht statt. Wir saßen auf einer Terrasse und es wurde O-Saft mit Rum gereicht, doch ich wollte „Red Stripe“. Das Bier ging schnell auf und ich wurde genötigt, Rum zu trinken. An meiner Partnerin merkte ich, dass etwas nicht stimmt. Die Nötigung zu trinken ging weiter. Die Horrornacht – die Täter Irgendwann trank ich aus dem Becher meiner Partnerin. Doch ich trank nicht. Die Lippen kribbelten. Sie haben es nicht gemerkt. „Törner“ is also on the Fly. Den Satz verstand ich. Die Drinks waren mit harten Drogen versetzt. Sie wussten nicht, dass ich mit einem Schlag völlig nüchtern war. Meine Freundin klappte zusammen. Sie sieht sehr gut aus und sie wollten sie nehmen. Das habe ich trotz Patois verstanden. Mit aufgeklappten „Schweizer Messer“ habe ich die ganze Nacht bei ihr auf der Bettkante gesessen. Sie warteten auf meinen Zusammenbruch. Er kam nicht. Ich hörte sie draußen reden und lachen. Dann ging ich raus und sprach aus dem Hals. Das schüchterte sie ein und ließ sie abziehen. Mein Auftreten hat sie wahrscheinlich irritiert, denn am anderen morgen war das Taxi wieder da. Zurück nach PortAnt. Dringendst wurden wir gehalten, die Polizei aufzusuchen. Es hätte keine Zeugen gegeben und niemanden mehr, der hätte aussagen können, so sagte man uns. Wir hatten die Schnauze voll.

An diesem Tag wollten wir allein sein, doch es ging nicht. Donovan Irgendwie hat die ganze Stadt von uns erfahren. Aus allen Richtungen kamen Rastas auf uns zu und entschuldigten sich für das Verhalten dieser „Rastas“. Es war schon beeindruckend. Donovan hat uns gefunden und will uns zur Ruhe bringen. Er rudert uns mit einem Brett als Ruder in einem abgewrackten Tretboot zu „Navy Iland“ in eine abgelegene Bucht, für uns allein. Am Abend führte uns Donovan auf eine echte Rasta-Party. Am Ende des Marktes in PortAnt. Aus diskreter Entfernung ließ er uns nicht aus den Augen. Sobald wir angesprochen wurden stand er plötzlich da. Es war wie in einem Traum. Die Musik! Es tat nur gut. Anschließend saßen wir mit den Familien der Rastas am Strand, am Feuer. Es war eine lange Nacht. Ich glaube nicht, dass ein normaler Touri so etwas erleben kann.

Reeboo in seinem Element Am nächsten Morgen kam Käpt´n Reeboo. Auch er hatte uns gewarnt. Schaltet ab! Ich zeige euch den Rio Grande. Rafting völlig anderer Art. Wir sehen die Natur von Jamaika. Mit einer unbeschreiblichen Begeisterung bei Reeboo. Doch auch völlig anders als Touristen. Mit den Augen von Reeboo.
Reeboo in seinem ElementReeboo in seinem Element

Ich kann Reeboo nur empfehlen. Er findet dich in der Nähe vom „Ivanhoe“ – an der Strandbar.

Es geht auf nach Treasure mit George als Scout Das Ende des Urlaubs rückt näher. Die 14 Tage gehen zu Ende. Wir wollen nicht. Jetzt kam die Rückbesinnung, DomRep. Hätten wir doch zugehört. In der letzten Nacht fuhren wir bis nach Runaway. Wir wollten uns vor dem Abflug noch einmal richtig duschen und schlafen. Es geht auf nach Treasure mit George als Scout Ein Nobelhotel, all inclusive. Scheißegal, hauptsache sauber. Und telefonieren. Neun Uhr am morgen, Die ersten „Harten“ an der Poolbar. Ekelhaft. Unsere Energie geht in die Richtung, unseren Urlaub zu verlängern. Mindestens eine Woche. In letzter Sekunde, geschafft. Wir wollten nach Treasure Beach. Eine harte Fahrt. Die Regenzeit hat in den Bergen eingesetzt.

Mit Treasure kam ein Traum. Absolute Ruhe. Natur pur und viele Erlebnisse am Strand.
Er gehörte uns allein.Er gehörte uns allein.Er gehörte uns allein.

Schnell kamen die Rastas dahinter, dass wir langsam keine Neulinge mehr waren. Wir gaben das was wir wollten und nicht was sie haben wollten. Wir wurden akzeptiert. Und das gab uns wunderschöne Kontakte. Wir wollten mehr. Wir wollten bei Einheimischen leben. Michael brachte uns mit einem Rasta zusammen.
Michael aus Treasure BeachTreasure BeachTreasure Beach

Es war Harris, Harris nahm uns auf seinem Pic-Up mit in die Bluefields. Es war eine völlig neue Erfahrung. Jamaika, der völlig anderen Seite. (Ihr habt Harris auf eurer Empfehlungsliste – ich auch)
Eingeschränkt zu leben: Baden im Quellfluss. Essen selber machen. Lust gewinnen. Erleben. Jamaika!
Leben auf dem Weg und mit und bei HarrisLeben auf dem Weg und mit und bei HarrisLeben auf dem Weg und mit und bei Harris

Dopernte Harris hat uns dann gezeigt, was wir noch nicht gesehen hatten. Wieder eine andere Welt: Die Bauern, die überleben müssen…, die Cannabisbauern, die ein erbärmliches Leben führen…, kein Wasser, kein Strom, Selbstversorgung, richtige Armut.
KochbananenPimentbauerCannabisbauer

Wir haben viel gesehen, zu viel, fast. Es bleibt ein völlig anderes Bild. Eine Sehnsucht. Der Abschied war fantastisch. Auch wir sind hoffentlich etwas zu Freunden geworden. Eine Fortsetzung bleibt ein Traum.
Leben bei HarrisLeben bei HarrisLeben bei Harris
.....bye Jamaika!

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