Reisebericht von Tom Barthuber

Am Montag, 14.11.05 gings endlich los, der langersehnte Urlaub auf Jamaika stand bevor. Meine Mutter hat sich bereiterklärt, uns (Sandra, Gerhard und mich) zum Flughafen nach München zu bringen. Wir hatten einen Direktflug nach Montego Bay, wo wir nach ca. 11 Stunden Flug um ca. 17 Uhr Ortszeit landeten. Die Formalitäten wurden ohne Komplikationen erledigt und wir verliessen die Eingangshalle des Flughafens. Hier stürzte sich gleich eine Horde Taxifahrer auf uns, aber wir hatten ja bei der Buchung unseres ersten Guesthouses einen Flughafentransfer organisiert. Unser Driver "Nutty" hat uns dann auch schnell entdeckt, und nach einer Zigarette gings dann los. Ich hatte ja schlimmste Befürchtungen, was den jamaikanischen Fahrstil angeht, aber dies hat sich bei unserem Fahrer nicht bestätigt. Im Gegenteil, er fuhr im Gegensatz zu anderen, wie wir später noch feststellen konnten, ziemlich brav.

Auf dem Weg nach Runaway Bay machten wir noch einen Stop an einer kleinen versteckten Bar in der Nähe von Falmouth Namens "Time´n Place On The Beach" (Link: www.timenplace.net). Das ist wirklich ein sehr schönes Plätzchen, und ich kann jedem nur empfehlen, dort einen Stop einzulegen, bzw. mal einen Tag dort zu verbringen. Nach ein oder zwei Red Stripe gings dann weiter nach Runaway Bay zu unserem Guesthouse "Rainbow Creek" (Link: www.jamaica-apartments.com), wo wir von Gretl Bauer erstmal mit einer schlechten Nachricht empfangen wurden: eine Tropical Depression befand sich auf dem Meer, das uns die ersten paar Tage Wind und Regen bringen sollte. Das Rainbow Creek ist ein wirklich sehr schönes Guesthouse. Leider wurde von einem früheren Kanal viel Schutt und Dreck angeschwemmt, so dass man hier nicht ins Wasser gehen konnte. Zumindest nicht, wenn das Meer so aufgewühlt ist, wie es an den ersten Tagen war, und man nicht sieht, wo man hinsteigt. Man erhält jedoch von Gretl einen Beachpass für einen privaten Strand ca. 15 Min. zu Fuß weg. Am nächsten Tag fuhren wir mit Gretl erstmal zum Einkaufen und erkundeten die Umgebung.

Nachdem für Mittwoch, 16.11.05 auch keine Wetterbesserung in Sicht war, vereinbarten wir mit Nutty eine Fahrt nach Nine Miles. Der Besuch von Nine Miles war für uns einer der Höhepunkte, obwohl es schon sehr kommerziell ist. Der Eintritt kostete 15 US$, das war es uns aber absolut wert. Man bekommt viele Hintergrundinfos zum Leben von Bob Marley, und zum Schluss konnten wir uns noch mit einem noch lebenden Onkel von Bob unterhalten und ein Foto machen. Die Rückfahrt ging in Richtung Ocho Rios durch Fern Gully, wo wie der Name sagt unzählige Farne wachsen. Die Fahrt durch die Hills war echt ein Erlebnis, denn die Gegend ist wirklich wunderschön. In Ochi haben wir dann unser erstes Jerk gegessen. Schmeckt wirklich super, aber man nuss aufpassen, dass man keine Knochenstücke verschluckt, da das Hühnchen nicht wie bei uns zerlegt wird, sondern einfach zerhackt und dann serviert wird. Noch ein Tipp: Vorsicht mit den Saucen.

Für Donnerstag, 17.11.05 hat uns Nutty dann eingeladen, mit ihm nochmals einen Tag bei Time´n Place zu verbringen. Wie oben schon erwähnt, sollte man das unbedingt mal machen, denn es ist ein wunderschönes Plätzchen mit einem (fast) schneeweissen Strand und einer sehr schönen Bar.

Am Freitag (18.11.) war für Gerhard und mich chillen angesagt, Sandra fuhr mit Notty und zwei Belgiern nach Port Antonio. Die beiden Belgier (Stone und Hilde) haben für eine Taubstummenschule in Port Antonio Spielsachen mitgebracht und Sandra durtfe dorthin mitfahren. Elke vom House Erabo (Link: www.house-erabo.com) ist heute vorbeigekommen. Am Abend schauen Gerhard und ich vorbei und Elke zeigt uns ihr Guesthouse. Sehr schön, absolut zu empfehlen und fürs nächste Mal sicher eine Überlegung wert.

Am Samstag (19.11.) gings dann zu den Dunn´s River Falls. Es war für uns ein super Erlebnis, die Fälle hochzuklettern, und ich werde dies bei meinem nächsten Besuch sicher wieder machen. Der Eintritt beträgt momentan 15 USD. Danach haben wir in Ocho Rios gegessen und noch ein wenig eingekauft, bevor wir dann ins Hotel Sandcastles zu den beiden Belgiern gefahren sind. Dort haben wir mit den beiden ein paar Red Stripe getrunken und abgemacht, dass sie uns die zweite Woche nach Treasure Beach begleiten werden.

Sonntag, 20.11.05: letzter Tag im Norden Jamaicas. Nutty hat uns zu einem Community-Fussball-Spiel in Priory mitgenommen, dann durften wir noch den Reggaesänger "Chezidek" persönlich zuhause besuchen. Seine Musik ist bei uns in Deutschland momentan noch nicht so sehr bekannt, in Jamaica ist er jedoch schon sehr angesagt, und jeder kennt sein neues Album "Raising Sun". Anfang 2006 startet Chezidek eine Europatournee, wo er auch in Deutschland (u.a. Stuttgart und Hamburg) auftritt. Chezidek hat sich mit uns sehr nett unterhalten, und uns zum Schluss noch eine CD und persönlich signierte Autogramme mitgegeben. Danach haben wir die beiden Belgier in Ocho Rios abgeholt und sind zu einer Strandparty in St. Ann´s Bay gefahren.

Montag, 21.11.05: heute heisst es Abschied nehmen von Runaway Bay. Es geht nach Treasure Beach über MoBay, natürlich noch mit einem Stop bei Time´n Place. Als wir Abends dann in Treasure Beach ankamen, wurden wir von Lennie empfangen und wir konnten unsere Zimmer im Irie Rest (Link: www.irierest.com ) beziehen. Das Irie Rest ist ein sehr schönes Guesthouse, das absolut weiterzuempfehlen ist. Das Zimmer kostete uns 15 US $ pro Person und Nacht, zzg. 10 US $ für Halbpension. Das sollte unbedingt mitgebucht werden, denn Pauline kocht wirklich hervorragend gut. Nachdem wir unsere Taschen in den Zimmern verstaut hatten, fuhren wir mit Nutty nach Frenchmans, wo es ein paar Bars gibt. In Billy Bay, wo sich das Irie Rest befindet, ist leider in Sachen Nachtleben gar nichts los, und zu Fuss nach Frenchmans sind es geschätzte 40 Minuten. Wir gingen in die Fisherman Bar, wo jedoch nicht unbedingt viel los war.

Di. 22.11.05: Vormittags gingen wir an den Strand, der nur wenige Schritte vom Irie Rest über einen kleinen Pfad erreichbar ist. Nachmittags gabs dann leider Regen, weshalb wir dann unsere Zeit auf der Terasse mit Rum-Cola verbrachten. Abends gings dann wieder in die Fisherman Bar, wo auch heute nichts los war.

Mi. 23.11.05: Eigentlich wollten wir heute die Black-River-Safari machen, doch die See war zu rau und Allan wollte das Risiko nicht eingehen. So fuhren wir mit Nutty nach Black River zum shoppen. Dort hat uns Notty dann verlassen, er musste zurück nach Runaway Bay. Wir fuhren dann von Black River nach Treasure Beach mit dem Route Taxi zurück, wo wir einen kleinen Einblick in die richtige Jamaikanische Fahrweise bekamen. Am Abend haben wir dann Gabi und Herman kennengelernt. Die beiden leben noch das Rastaleben, und zeigen es auch interessierten (Link: www.rasta-experience.com). Wir wollten dies auch unbedingt machen, aber leider kamen wir aus zeitlichen Gründen nicht mehr dazu. Aber nächstes Mal wollen wir dies auf alle Fälle machen. Übrigens waren die beiden auch schon mal bei Vox-Tours zu bestaunen.

Do. 24.11.05: Heute war die See wieder ruhig, und wir konnten mit Allan endlich die Black-River-Safari unternehmen. Diese Fahrt mit Allan ist ein unbedingtes Muss: die Fahrt ist wunderschön und sehr interessant. Nach einem kurzen Stop in Black River ging es dann weiter flussaufwärts, wo wir dann die ersten Alligatoren bestaunen konnten. Dann ging es weiter den Fluss hinauf zu Rudy´s Bar. Dorthin fährt nur Allan und die anderen Fischerboote, die Touristenboote werden schon weit vorher von einer Brücke gestoppt. Nach einigen Red Stripe und einer kurzen Abfrischung im Fluss ging es dann zurück aufs Meer hinaus, zur Pelikan Bar. Eine Bar, die geschätzte zwei Kilometer vor der Küste auf einer Sandbank (die unter Wasser liegt) gebaut ist. Leider war bei unserem Besuch das Wasser noch ein wenig zu sehr aufgewühlt, denn ansonsten kann man dort sicher sehr gut schnorcheln. Nach ein paar Red Stripe (bzw. Red Stripe light, da das andere ausgegangen war.) gings dann wieder zurück nach Trerasure Beach. Auf dem Weg dorthin entdeckten wir noch eine grosse Gruppe Delphine, die eine Weile neben uns herschwammen. Es war wirklich ein aufregender und sehr schöner Tag und ich möchte jedem nur empfehlen, diese Tour mit Allan zu machen.

Fr. 25.11.05 Nach dem Frühstück tauchte Nutty auf einmal wieder auf. Er hatte Sehnsucht nach uns. Er war inzwischen schon zu einem guten Freund für uns geworden. Heute ist den ganzen Tag Strand angesagt. Abends soll es laut Lennie in Frenchmans eine Strassenparty geben. Also nichts wie hin, aber leider scheint sich Lennie geirrt zu haben. Es war leider nichts los, und so sind wir ins Jack Sprat, einem schönen Restaurant direkt am Meer, und in die Fisherman Bar gegangen.

Sa. 26.11.05 Die beiden Belgier verlassen heute Treasure Beach und wollen die letzten Tage in Negril verbringen. Sandra hat sich entschlossen, mitzufahren. Nachdem sich Gerhard und ich nicht überreden liessen, schon heute aus T.B. abzureisen, gingen wir einen Kompromiss ein: wir kommen am Sonntag nach, damit es am Montag nicht ein so grosser Stress mit dem Transport zum Airport wird. Aber erstmal besuchten wir die Bamboo Avenue und kosteten dort eine Jelly Coconut. Danach gings zu den Y.S.-Falls, Wunderschön! Eintritt USD 12,-- aber absolut wert. Eine sehr schöne Anlage, und man kann in einigen Becken der Wasserfälle ein erfrischendes Bad nehmen. Danach gings zurück nach Black River, wo Gerhard und ich die anderen verliessen. Wir fuhren mit dem Route Taxi nach Treasure Beach zurück (Route-Taxi-Preis von Black River nach T.B. liegt momentan bei 130 bis 150 J$). Wir haben noch einen schönen letzten Abend im Irie Rest mit Lennie, Gabi und Herman verbracht.

So. 27.11.05 Heute geht's nach Negril. Fuck! Negril! Da wollte ich eigentlich überhaupt nicht hin. Aber meine Befürchtungen dahingehend sollten sich nicht bewahrheiten, zumal wir nicht direkt in Negril untergebracht waren, sondern an einem sehr schönen Plätzchen Namens Half Moon Beach in der Nähe von Orange Bay. Nach einem Bad im Meer gings dann zu Rick´s Cafe, wo wir uns den Sonnenuntergang anschauten und noch ein paar Drinks zu uns nahmen. Danach gings dann noch kurz zum Essen und zu einer Strassenparty in Orange Bay. Das war noch mal ein schöner Abschluss.

Mo. 28.11.05 Das wars! Heute geht's zum Flughafen und wir müssen wieder zurück ins verschneite Deutschland (bzw. Sandra und Gerhard nach Österreich). Nach einem ausgiebigen Bad nochmals im Meer ging es dann bereits um 11 Uhr in Richtung MoBay. Unser Flug geht zwar erst um 18:50 Uhr, aber die beiden Belgier fliegen bereits um 15:50 Uhr. Nachdem wir die beiden am Flughafen verabschiedet hatten, fuhren wir nochmals in die Stadt, um einzukaufen und nochmals ein paar Red Stripe zu sich zu nehmen.

Fazit: Es war ein wunderbarer Urlaub, und ich werde auf alle Fälle wieder nach Jamaika fliegen. Wenn möglich, jedoch länger als zwei Wochen. Zwei Wochen ist einfach viel zu kurz, wenn man viel von der Insel sehen will. In diesem Urlaub ist auch der Strand etwas zu kurz gekommen, da einfach fast keine Zeit war. Auf alle Fälle möchte ich wieder ins Irie Rest, wo wir mit Gabi, Herman und Lennie gute Freunde kennengelernt haben. Ausserdem ist es im Irie Rest sehr schön und man kann gut relaxen. Ich hoffe, dass ich im Mai wieder Urlaub und einen günstigen Flug bekomme (dieses Mal wars teuer: EUR 730,--), dann heissts wieder: Jamaica, no problem!

Irie
Tom (Barte)

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