Reisebericht von Tom Barthuber (Alleine unterwegs auf Jamaica: 22.04.07 – 10.05.07)

Nachdem ich mit Andi und Markus erst im November / Dezember 2006 auf Jamaica war, plante ich den nächsten Urlaub eigentlich erst für Ende 2007. Als ich jedoch Anfang Februar bei den Fliegenpreisen von Condor einen sehr günstigen Flug gefunden habe (ab München über Frankfurt nach Montego Bay für EUR 458,--), habe ich diesen nach Absprache mit meinem Arbeitgeber sofort gebucht. Nachdem sich niemand gefunden hat, der mitfliegen wollte (bzw. konnte...), musste ich dieses Mal also alleine reisen.

Umrechnungskurs für die in Jamaica-Dollar (J$) angegebenen Preise: 1 EUR = ca. 87 J$ (Stand Ende April/Anfang Mai 2007)

Am frühen Morgen des 22.04.07 gings dann zum Flughafen nach München, wo um 8:20 Uhr der Flieger nach FFM startete. Nach einem ca. zweistündigen Aufenthalt in FFM ging es dann relativ pünktlich nach Montego Bay. Der ca. 10,5-stündige Flug war dieses Mal gar nicht mehr so schlimm, und nachdem ich dieses Mal einen Fensterplatz gebucht hatte, auch sehr interessant. Die EUR 10,-- extra pro Strecke für die Sitzplatzreservierung haben sich jedenfalls gelohnt. Die Route ging über Köln, Antwerpen, Südengland und den Nordatlantik an die Ostküste Nordamerikas. Dort wurde die kanadische Insel St. John überflogen (wo man auf den Bergen Gletscher sehen konnte), dann ging es über die Bahamas (wow, da muss ich auch mal hin!) und Cuba nach Jamaica. Beim Anflug war mal wieder - wie könnte es auch anders sein - die ganze Insel in Wolken gehüllt und man konnte nur ein paar Gipfel der Blue Mountains sehen. Hier hatte ich schon Bedenken, dass ich mit dem Wetter wieder genauso Pech haben würde, wie das letzte Mal. Allerdings waren diese Befürchtungen unbegründet :-)

Kurz zu meiner Reiseplanung, die - natürlicherweise... - vor Ort wieder über den Haufen geworfen wurde:

-5 Tage Irie Rest in Treasure Beach/St. Elizabeth im Südwesten
-5 Tage Zion Country in Manchioneal/Portland im Osten
-3 Tage in einem Gästehaus in Drapers/Portland
-2 Tage in Snow Hill/Portland
-3 Tage in Runaway Bay/St. Ann im Norden

Landung war pünktlich um 15:30 Uhr Ortszeit. Nach dem wieder mal reibungslosen Ablauf bei der Immigration und am Zoll wartete am Ausgang schon mein Driver, den mir Lennie geschickt hat: der Route-Taxi-Driver Roger, mit dem ich gleich noch ein Red Stripe getrunken habe. Leider war ich der einzige Fahrgast nach Treasure Beach, musste also die Fahrtkosten von USD 120,-- alleine tragen. Nach einer ungefähr zweieinhalbstündigen Fahrt kamen wir endlich am Irie Rest Guesthouse in Billy´s Bay an, wo ich von Pauline freudig empfangen wurde. Lennie ist leider seit Januar in den Staaten, und auch sonst war niemand da. Ich war der einzige Gast im Irie Rest, zumindest für eine Woche lang. Allerdings leisteten mir Troy und Warren bei meinen Willkommens-Red Stripe Gesellschaft. Nach einiger Zeit kamen dann auch Gabi und Herman ins Irie Rest und es wurde ein schöner Abend, an dem wir unser Wiedersehen gefeiert haben (evtl. habe ich da etwas zuviel Rum erwischt...:-).

Montag (23.04.07) morgens, ca. 7 Uhr: aufgrund des Jetlags war ich schon so früh fit und ging gleich noch vor dem Frühstück runter an den Strand. Die Sachen nur schnell in den Sand geschmissen, und rein in die warme Badewanne namens Karibik. Heftig, wie bereits um diese Zeit die Sonne vom Himmel brennt. So heftig, dass man es in der Sonne kaum aushält... Nach dem Frühstück (Ackee mit Saltfish) ging es wieder runter an den Strand, bzw. zu Craig´s Jam Rock Bar am Strand von Billy´s Bay auf ein paar Red Stripe :-) Am Nachmittag wurde ich dann mit einem Pickup abgeholt, da um 15:30 Uhr ein Fussballspiel in Great Bay stattfindet, das ich mir nicht entgehen lassen will. Das Wetter war jetzt gottseidank schlechter geworden, es hat ein wenig geregnet. Ansonsten wäre ich neben dem Fussballplatz wohl gestorben ;-) Die Treasure Beach Allstars spielten gegen Mangati (liegt in der Nähe der Appleton Rum Fabrik), und das Spiel endete 1:1. War ganz interessant anzusehen... Abends liess ich es dann etwas langsamer angehen als gestern, also mit etwas weniger Rum :-) Es war ein schöner Abend mit Gabi, Herman, Claus und Hanni. Hanni kommt vom Ammersee und baut gerade ein Gästehaus in der Nähe von Port Antonio.

Dienstag 24.04.07, Strand (-Bar) -Tag: erst an Craig´s Jam Rock Bar herumgelungert, dann mit Craig hoch zum Skipper (Bar bzw. Shop neben dem Irie Rest), wo wir uns eines der Semifinals der Cricket-WM anschauen (Sri Lanka gegen Neuseeland). Abends bin ich dann mit Craig und Leandy mal nach Frenchmans gegangen. Zuerst haben wir zu einer Kirche geschaut, wo ein auf Jamaica bekannter Prediger in dieser Woche jeden Abend Kirche abgehalten hat. Wow, sowas gibt’s bei uns nicht, der Pfarrer geht ja total ab. Eine Frau hat sich so hineingesteigert, dass sie regelrecht in Trance verfallen ist und hinausgetragen werden musste. Die Kirche ist total voll, und draussen lungern sehr viele junge Leute rum. Der Grund, warum sich die Jungs und Mädls vor der Kirche aufhalten, wurde mir dann von Craig und Leandy erklärt. Allerdings kann ich das an dieser Stelle nicht genau schreiben. Nur soviel: es geht um zwischenmenschliche Kontakte *lol* Nach einer Zeit sind wir dann weitergezogen: erst haben wir im Wild Onion vorbeigeschaut, wo kein einziger Gast zu sehen war. Also sind wir weiter zur Fisherman Bar gegangen, wo wir auf ein paar Red Stripe blieben. Der Besitzer kennt mich inzwischen und freut sich immer, mich zu sehen. Immerhin bin ich seit 2005 sowas wie ein Stammgast :-) Nach einer Weile sind wir dann wieder zurück zur Kirche in Frenchmans gegangen, wo wir Duke (Rudi) aufgegabelt haben und nach kurzer Zeit wieder zurück nach Billy´s Bay gelaufen sind. Dort haben wir noch an einer kleine Bar in Billy´s Bay Halt gemacht, wo wir einige Zeit geblieben sind, da wir dort einen Riesenspass hatten. Die Bar bzw. Holzhütte hat eine Grösse von ca. 3 auf 3 Metern, wurde nur aus ein paar Brettern zusammengenagelt. Richtig improvisiert halt, wie so vieles auf Jamaica.

Mittwoch 25.04.07: Nach dem Frühstück bin ich gleich runter nach Calabash Bay zum Kingfisher Plaza gelaufen, um das Internet-Cafe dort zu besuchen. Ein über 45-minütiger Marsch, und das bei dieser Hitze, das nächste Mal fahre ich mit einem Route Taxi... Auf dem Rückweg machte ich einen Stopp bei Jack Sprat, wo ich mir zum Mittagessen diese sagenhaften Shrimps in Jerk-Sauce gegönnt habe. Danach gings über den Strand von Frenchmans zurück nach Billy´s Bay. Unterwegs traf ich in einer Bar noch Sebedi, den ich schon 2005 kennenlernte. Er sagte mir, dass genau an dieser Bar (Corner Bar in Frenchmans) am Samstag ein Dance stattfindet. Nachdem für mich schon länger klar war, dass ich am Freitag nicht Richtung Osten fahren werde, sondern erst am Montag, habe ich natürlich mein Kommen zugesagt. Heute Abend war mal Erholung angesagt.

Donnerstag 26.04.07: Strandtag mit intensivem Besuch von Craig´s Strandbar. Abends sind wir dann wieder zu der kleinen Bar in Billy´s Bay gegangen, um den Tag mit ein paar Red Stripe und etwas Rum ausklingen zu lassen.

Freitag 27.04.07 : Gleich morgens geht’s mit Allan auf eine Bootstour, auf die ich mich sehr gefreut habe: dieses Mal aber nicht zur Black River Safari, die ich schon zweimal mitgemacht habe, sondern zum schnorcheln nach Sunny Island. Leider bin ich der einzige Gast, musste das Boot also alleine bezahlen. Die Fahrt an der Küste entlang in Richtung Osten ist auch sehr interessant, es geht vorbei an Great Bay, Lover´s Leap und die Felsenküste nach Sunny Island, einer "Insel" ca. 4 Meilen vor der Küste. Allerdings besteht die Insel seit dem Hurricane Ivan in 2005 nicht mehr in ihrer ursprünglichen Form. Den Sandstrand gibt es leider nicht mehr, es gibt nur noch ein paar Riffe, die aus dem Wasser herausschauen. Hier ist es sehr schön zu schnorcheln, ruhiges und sehr klares Wasser und schöne Korallenriffe. Allerdings waren nur relativ kleine Fische zu sehen, leider keine Muräne und auch kein Baracuda :-) Von Sunny Island aus kann man Little Ochi an der Küste sehen. Allerdings meinte Allan, dass der Sprit zu wenig sei und wir auf direktem Weg zurück müssten. Allerdings war der Weg von Sunny Island nach Great Bay, wo er tankte, viel weiter als nach Little Ochi, wo er ebenfalls hätte tanken können (wurde mir von Herman und anderen bestätigt). Schade, ich hätte mir Little Ochi gerne angesehen, genauso wie Alligator Pond und Gut River, welche sich eh in der Nähe befinden. Normalerweise sind diese Spots bei einer derartigen Tour enthalten, da man ja ein Boot nicht nur für ein paar Stunden, sondern für einen ganzen Tag chartert. So waren wir nach nicht mal vier Stunden wieder zurück in Billy´s Bay. Den Nachmittag habe ich dann bei Gabi und Herman zuhause verbracht, Claus war ebenso dabei. Nachdem Herman ein wenig herausgehört hat, dass ich mir von der Bootstour etwas mehr erwartet hätte, fragte er mich, ob ich Lust auf eine Bush-Tour hätte. Ich habe natürlich begeistert zugesagt und wir haben vereinbart, morgen, also am Samstag dies zu machen. Am Abend war ein Spieleabend mit Gaby, Herman und Claus angesagt. Wir haben Herman´s Lieblingsspiel gespielt: "Mensch Ärgere Dich nicht".

Samstag 28.04.07: Heute geht’s mit Herman in den Busch. Von Gaby und Herman´s "Eden" aus geht’s die Hills hoch, vorbei an übermannshohen Kakteen und Agaven. Der Aufstieg wäre eigentlich gar nicht so schlimm, allerdings ist es wahnsinnig heiss. Oben angekommen schauen wir nach Erdnüssen in den Erdnussfeldern, leider Fehlanzeige. Auch Mangos sind leider noch nicht reif. Dafür finden wir einige Kashews, wir essen die Früchte, und nehmen die Kerne mit zum rösten. Von hier oben hat man einen sehr schönen Blick auf die Küste, und man könnte manchmal meinen, man wäre in der Steppe Afrikas, hier sieht es so ähnlich aus. Es kommt einem eigentlich gar nicht so weit vor, aber wir sind wirklich einen ziemlich weiten Weg gelaufen. Nach ein paar Stunden machen wir uns wieder auf den Rückweg, worüber ich aufgrund der Hitze sehr froh bin. Nach der Tour geht’s natürlich gleich zum abkühlen ins Meer. Am Abend war ich dann noch mit Gaby, Herman und Claus im Irie, bevor ich mich um ca. 23:30 Uhr auf den Weg nach Frenchmans machte, wo heute ja der Dance bei der Corner-Bar stattfindet. Es sind für Treasure Beach ziemlich viele Leute da, es wird getanzt und getrunken, jeder ist gut gelaunt. Um 2:30 Uhr bin ich dann mit Rudi zurück gegangen.

Sonntag 29.04.07: Erstmal war heute wieder baden angesagt. Später bin ich dann mit Gabi, Herman und Claus zu der kleinen Bucht unterhalb Kennedy´s gegangen, wo wir für heute Abend Feuerholz gesucht haben. Denn heute Abend ist Lagerfeuer am Strand angesagt. Claus hat bei Miss B. Fische (Turbits) organisiert, die wir gegrillt haben. Ich habe mich um die Flüssignahrung gekümmert. Es war ein sehr schöner Abend, man sitzt am Feuer im Sand, direkt am Meer. Irgendwann ist dann auch Thomas (von der Webseite jamaika-info.de) gekommen, der heute gelandet ist. Nun bin ich zumindest für zwei Tage nicht mehr alleine im Irie. Herman hat mit seiner Gitarre gespielt und noch einige Lyrics gesungen. Eigentlich war dieser Abend ja als Abschied für mich geplant, allerdings bleibe ich nun doch noch einen Tag länger und fahre erst am Dienstag in den Osten.

Montag 30.04.07: Heute ist mein letzter Tag in Treasure Beach - definitiv... Ich habe es mir am Strand gemütlich gemacht, habe Craig´s Bar besucht und meinen letzten Tag hier am Strand genossen. Am Abend sind dann alle nochmals ins Irie gekommen, um mich zu verabschieden, und wir hatten einen sehr schönen Abend. Ich werde all die lieben Leute aus Billy´s Bay echt vermissen.

Dienstag 01.05.07: Heute ging es von Treasure Beach in den Osten nach Portland. Um ca. 9:30 Uhr geht’s los. Nachdem gerade kein Driver in der Nähe war, liess ich mich privat nach Watchwell fahren, von wo aus es mit dem Route Taxi weiterging nach Santa Cruz (130 J$). Von Santa Cruz ging es dann mit einem Minibus weiter nach Kingston (320 J$). Ich hatte Glück, dass der Bus schon voll war und kurz nach meinem Einsteigen abfuhr. Jedoch gab es noch kurz Stress, da ein paar Leute noch rein wollten, obwohl der Bus schon überfüllt war, und der Driver ihnen energisch klarmachen musste, dass sie den nächsten Bus nehmen müssen. Nach ca. 2 1/2 Stunden erreichten wir Kingston Downtown. Nun war die Frage, wie geht es weiter? Von der Busstation Kingston Downtown fahren die Busse nach Portland ab, die St.-Thomas-Busse von einer anderen Busstation. Da ich mir nicht sicher war, blieb ich in Downtown und wartete mit einigen anderen auf einen Bus. Nachdem mehrere nachrichten eintrafen, dass es an diesem Tag keine Portland-Busse mehr gibt (aufgrund eines tödlichen Unfalls), bot sich ein Einheimischer an, der uns für 400 J$ pro Person mit dem Auto nach Port Antonio bringen will. Nachdem auch Einheimische älteren Semesters mitfuhren, bin ich mit eingestiegen (was man normalerweise nicht machen sollte...). Der Driver erklärte uns, dass die Busfahrer nun die Leute mit den Autos nach Portland bringen, da es keine Busse mehr gibt. Nachdem er die Strecke über St. Thomas fuhr, war dies für mich optimal, da ich ja nicht bis nach Port Antonio musste. Das Zion Country befindet sich in Longroad bei Manchioneal, ca. 45 Min. südlich von Port Antonio. Die Portland-Busse fahren nämlich nicht an der Küste entlang, sondern über das Hinterland nach Anotto Bay, von dort weiter nach Port Antonio, wo ich in ein Taxi nach Longroad umsteigen müsste. Normalerweise muss man, wenn man ins Zion Country will, den Busbahnhof in Kingston wechseln, um ein Taxi oder einen Bus nach Morant Bay zu nehmen. In Morant Bay dann umsteigen in ein Taxi in Richtung Long Bay oder Port Antonio.
Nach ca. zwei Stunden Fahrt sind wir dann sicher in Longroad bei den Zion Country Beach Cabins angekommen. Ich wurde bereits von Free-I und Owen erwartet, da ich mich am Morgen vor meiner Abfahrt angekündigt hatte. Das Zion Country hat mir sehr gut gefallen, Free-I hat in seinem Yard die verschiedensten Pflanzen (verschiedene Blumen, Palmen, Bananen, Breadfruit, Mangos, Plums,...) angebaut, und die Aussicht auf die Bucht ist gigantisch. gleich links neben dem Zion Country fliesst der Fluss von den Reach Falls in die Bucht.
Die Cabins sind sehr schlicht und einfach, es befinden sich nur zwei Einzelbetten (die man für Pärchen natürlich zusammenstellen kann...), ein Tisch und ein Stuhl im Zimmer. Die Cabins haben eine sehr schöne Holzterasse mit Stühlen zum chillen, sowie eine Hängematte. Alles mit einem gigantischen Blick auf die Bucht. Toiletten und Duschen (ebenfalls mit Meehrblick) befinden sich jeweils in seperaten Gebäuden, jedoch ist alles sehr sauber. Das einzige, was mich etwas gestört hat, war die extrem steile Treppe, die man hochklettern musste, wenn man zur Toilette oder zur Bar wollte, bzw. war es ziemlich heftig, nach einer duchzechten Nacht die Treppe wieder hinunter zum Cottage zu klettern.
Nachdem ich meine Sachen in meiner Beach-Cabin verstaut hatte, ging ich gleich runter zum Meer. Leider gibt’s hier keinen Sandstrand, sondern lediglich Steine. Die Bucht ist sehr ruhig und man könnte in der ganzen Bucht schwimmen. Wenn man Glück hat, sieht man auch Manatees, allerdings war mir das Glück dieses Mal nicht hold. Leider war ich zu spät dran, um mir bei Owen noch ein Abendessen zu bestellen, also ging ich zum Cook-Shop von Mama Joyce auf ein Fried Chicken - Mama Joyce ist weithin bekannt und das Essen sehr lecker und günstig (200 J$). Am Abend fand dann ca. 15 Minuten zu Fuss vom Zion Country entfernt der "Tuesday Night Jam" mit zwei Soundsystems statt. Ein Dance, der jeden Dienstag an einer anderen Location stattfindet. In der Woche zuvor war der Dance in Priory/St. Anns, wo ich schon 2005 mit Gerhard und Sandra bei einer Beachparty war. Owen und ich sind um ca. 22 Uhr aufgebrochen, es waren viele gut gelaunte Leute da und ich hatte viel Spass. Zurück gings dann nach einigen Rum-Cola und Red Stripe um ca. 3 Uhr morgens.

Mittwoch 02.05.07: Noch etwas kaputt von der letzten Nacht bin ich doch relativ früh aufgewacht und konnte pünktlich um 9 Uhr frühstücken. Wow, durch die vielen Pflanzen rundrum schwirren einem hier die Kolibris nur so um die Ohren.... Allerdings war ich heute nicht mehr unternehmungsfreudig und bin im Zion Country am "Strand" und in der Hängematte geblieben. Nachdem ich etwas Schlaf nachgeholt hatte, habe ich noch ein Bad im Meer genommen, bevors dann zum Abendessen ging. Später bin ich dann noch mit Owen kurz auf ein oder zwei Red Stripe losgezogen. Ok, vielleicht warens auch ein paar mehr ;-)

Donnerstag 03.05.07: Nach dem Frühstück schnappe ich mir ein Route Taxi nach Port Antonio (130 J$). Dort geht’s erstmal ins Internet Cafe, dann kurz shoppen und weiter mit dem Route Taxi zur Frenchmans Cove (60J$). Leider konnte ich mich am Eingang nicht vorbeischmuggeln und musste somit 300 J$ Eintritt bezahlen. Allerdings hat sich das für mich auf alle Fälle gelohnt. Die Frenchmans Cove ist ein Traum, eine kleine Bucht mit hellem Sand und klarem, türkisem Wasser. Ein Traum hier zu schwimmen! Es fliesst ein kleiner, erfrischender Fluss ins Meer, in dem man sich abkühlen kann. Es gibt hier auch ein "Restaurant", allerdings ist hier alles etwas teurer als woanders. Das Red Stripe kostet hier beispielsweise J$ 180,- (normalerweise kostet es 90 oder 100 J$, zumindest dort, wo keine Touris sind). Am späten Nachmittag gings dann per Route Taxi zurück nach Longroad (J$ 70,--), wo mich Owen´s leckeres Abendessen in Free-I´s traumhaften "Open-Air-Wohnzimmer" mit super Blick auf die Bucht erwartete. Free-I ist gerade nach Kingston gefahren, um zwei neue Gäste abzuholen: Adrana und Stefan aus Hamburg.
Später ging es dann zu einer Bar direkt am Zion Country, dort findet heute ein "Thursday Drink Out" statt. Natürlich wieder mit einem Soundsystem und einem ca. vier Meter hohen und drei Meter breitem Boxenturm, der die komplette Bucht beschallt... Auch Free-I liess sich blicken, nachdem er von Kingston zurück war und wir hatten eine Menge Spass, Rum und Red Stripe,... :-) Rückkehr ins Zion: gute Frage, auf alle Fälle wars schon hell...

Freitag 04.05.07: Nachdem es gestern sehr spät, bzw. heute sehr früh wurde, bin ich erstmal um die Mittagszeit aufgewacht. Ziemlich verkatert vom letzten Abend, war ich eigentlich nicht sehr motiviert, heute viel zu unternehmen. Allerdings konnte ich mich dann doch aufraffen und habe mir mittags ein Taxi nach Long Bay genommen, um dort ein wenig zu baden. Dort angekommen war ich erstmal begeistert, ein Traumstrand: heller Sand, Palmen, klares, türkises Wasser und eine super Brandung. Daher ist Long Bay auch bei Surfern sehr beliebt. Allerdings sollte man hier den Strand mal aufräumen da dieser teilweise ziemlich verdreckt ist... Nichts gegen das (wenige) Seegras - aber der Müll der hier rumliegt, muss nicht sein... Aber wenn man ein wenig sucht (ein Spziergang an diesem Strand ist echt schön...), findet man auch saubere Abschnitte. Wie mir ein Einheimischer sagte, sollte man seine Sachen nicht zu weit weg vom Wasser liegen lassen, wenn man baden geht, da es in Long Bay öfter vorkommt, dass den Badenden ihre Utensilien gestohlen werden. Auch muss man in Long Bay beim schwimmen aufpassen, da es hier starke Unterströmungen geben kann. Deshalb sollte man nur dort baden, wo man auch andere im Wasser sieht, und ausserdem nicht zu weit rausschwimmen. Nach dem schwimmen ging ich noch auf ein Red Stripe in eine Bar namens "Yahimba", bevor ich dann wieder zurück ins Zion Country fuhr. Yahimba vermietet Cottages, die sehr schön aussehen direkt am Strand, allerdings haben mir Einheimische erzählt, dass es hier schon öfter eingebrochen wurde. Am Abend bin ich noch lange mit Adriana, Stefan und Free-I auf der Terasse gesessen, Free-I hat die ein oder andere unglaubliche Story mit den jamaikanischen Justiz- und Polizeibehörden erzählt.

Samstag 05.05.07: nach dem Frühstück und einem letzten Bad in der Bucht am Zion Country hiess es einpacken, denn es geht weiter nach Snow Hill (ca. 7km nördlich von Port Antonio). Da Free-I am frühen Nachmittag sowieso nach Port Antonio musste (er hat am 30.6. eine grosse Party zu seinem 10-jährigem Jubiläum und muss die Party anmelden), bot er mir an, mit ihm dorthin zufahren. Adriana, Stefan und Owen fuhren auch mit. In Long Bay machten wir noch einen Halt bei einem Restaurant (Fishermans), wo wir zu Mittag assen und noch das ein oder andere kühle Red Stripe zu trinken, bevor es dann weiter ging nach Port Antonio. Hier hiess es dann Abschied nehmen, ich fahre gleich mit dem Route Taxi weiter nach Snow Hill (J$ 60,--). In Snow Hill habe ich mir schon vorab im Internet ein Gästehaus namens "Paradise Inn" ausgesucht. Das Gästehaus an sich ist eigentlich sehr schön. Die Apartments sind sehr schön, sauber und geräumig. Auch der Preis war in Ordnung (J$ 3.500,-- pro Nacht, entspricht nicht ganz 40 EUR), wobei ich im Nachhinein auf deren Webseite gesehen habe, dass sie mir 500 J$ pro Nacht zuviel abgeknöpft haben (ok, evtl. ist die HP auch nicht mehr ganz auf dem Laufendem)... In der Nähe des Gästehauses gibt es gar nichts, keine Bar, keinen (grösseren) Shop. Im Gästehaus wird leider auch kein Frühstück oder Abendessen angeboten. Es gibt zwar einen kleinen Shop nur wenige Meter vom Gästehaus entfernt, aber dort gibt es so gut wie nichts. Ich habe nach etwas zu trinken gefragt, aber es gab kein Wasser, kein Red Stripe, kein Ting. Nur Pepsi... Ein Einheimischer gab mir den Tipp, das nächste Mal im "Sound Of Seas" abzusteigen, dort, wo auch Hans Söllner (bayerischer Liedermacher und Reggaesänger) Stammgast ist. Nun ja, keine Bar in der Nähe, kein Red Stripe, also wird’s ein langweiliger Abend vor dem Fernseher (Das Gästehaus hat SAT-Fernsehen).

Sonntag 06.05.07: Gleich morgens fahre ich nach Port Antonio, von dort dann weiter zur "Blue Lagoon", bzw. "Blue Hole". Hier heisst es erstmal, die ganzen Anbieter von Boots- und Flosstouren abwimmeln. Nein, ich will keine Tour zum Cocktail Beach (wo "Cocktail" mit Tom Cruise gedreht wurde), sondern einfach nur in der Lagune schwimmen. Vielleicht das nächste Mal. Da ich der einzige Touri bin, habe ich die ganze Lagune für mich ganz alleine. Herrlich! Erstmal rein ins tiefblaue, herrlich klare Wasser. Die Lagune ist ca. 60 Meter tief und wird von unterirdischen Mineralquellen "gefüttert", daher schwimmt man in Süsswasser, und das im Meer! Es gibt auch einen Mineralbrunnen neben der Lagune, wo man sich reinsetzen kann. Umrandet wird dieser paradiesische Ort von mit Bäumen gesäumten Hügeln und einem parkähnlich angelegtem Areal. Leider habe ich nicht allzuviel Zeit, da ich mit Hanni ein Treffen an der Frenchmans Cove ausgemacht habe. Also hoch zur Strasse, und das nächste Route Taxi zur Cove schnappen. Da mir der Driver meinen 500 J$-Schein nicht wechslen konnte, hat er mir die Fahrt geschenkt. Er meinte nur, ich solle das nächste Mal zahlen. An der Frenchmans Cove machte ich es mir erstmal bei einem Red Stripe gemütlich und wartete auf Hanni. Nachdem dies mein letzter Tag im Osten war, wurde dieser natürlich noch zu einem ausgiebigem Bad in dieser herrlichen Bucht genutzt. Heute schaue ich auch nicht so aufs Geld sondern lasse es mir hier am Restaurant gutgehen (mit Jerk, Rum-Punch und dem ein oder anderem Red Stripe :-)) Leider ziehen am späten Nachmittag Wolken auf, und so geht’s erstmal zurück nach Port Antonio, wo ich mich für den Abend eindecke (mit Red Stripe und Burgern bei KFC). Zurück in Snow Hill bleibt mir leider nichts anderes übrig, als mir wieder einen Fernsehabend zumachen, heute allerdings mit genügend Red Stripe :-)

Montag, 07.05.07: um halb neun Uhr morgens checke ich aus und warte auf ein Route Taxi nach Hope Bay (70 J$). Von dort geht’s weiter nach Anotto Bay (100 J$), nach Port Maria ((J$ 100), von hier mit dem Bus weiter nach Ocho Rios (J$ 100). Von Ochi aus muss ich nur noch in St. Anns Bay umsteigen (Ocho Rios - St. Anns Bay J$ 60, St.Anns Bay - Runaway Bay J$ 70), dann bin ich schon in Runaway Bay. Die Fahrt hat ca. viereinhalb Stunden gedauert (normalerweise gehts etwas schneller), da momentan zwischen Anotto Bay und Port Maria fleissig gebaut wird und man eine Umleitung über die Berge fahren muss. In Runaway Bay heisst es nun erstmal eine Unterkunft suchen. Da Rosi und Gerd von den Goldflower Apartments zur Zeit in Deutschland sind, ist meine erste Anlaufstelle Gretl vom Rainbow Creek. Leider ist das Rainbow Creek belegt, also schaue ich ein paar Häuser weiter ins House Erabo von Elke. Hier wollte ich eh schon lange mal hin. Ich habe Glück, das House Erabo ist frei, leider bin ich der einzige Gast. Elke ist momentan in Deutschland, aber Olaf und meine zwei Bodyguards Prince und Spike kümmern sich gut um mich. Das Haus ist sehr schön, direkt am Meer, sauber und absolut empfehlenswert. Hier trifft man normalerweise auch immer nette Leute, allerdings mehr in der Hauptsaison.
Nachdem ich meine Sachen abgeladen habe, gehe ich gleich mal zur Blue Pearl Bar. Die Bar hätte ich nicht mehr gefunden, da sie inzwischen etwas anders aussieht, aber gottseidank gibt’s ja Ziggy´s Future Wallmart :-) Später bin ich dann noch in den Ort gegangen um einzukaufen und ein Internet Café zu suchen. Am Abend habe ich mich dann mit meinen Freunden Nutty und Ziggy in der Blue Pearl Bar getroffen, später ging es dann noch in die Bars direkt neben und gegenüber meines Gästehauses.

Dienstag 08.05.07: den Morgen verbringe ich in dem Pavillon vom House Erabo oberhalb des Strandes. Später holt mich Nutty ab und wir fahren nach Ocho Rios. Hier schauen wir mal in den Crafts Market, wo ich mir noch ein Souvenir hole, und in Shops, da ich dieses Mal einen exklusiven Rum mit nach Deutschland nehmen will. Gesucht, gefunden und eine Flasche 30-jähriger Appleton Rum ist mein :-)))
Danach fahren wir zu den Dunn´s River Falls. Diese habe ich zwar schon 2005 "bestiegen", allerdings würde ich dies jedes Mal wieder machen. Leider ist der Spass nicht ganz billig, kostet 990 J$ Eintritt. Mein Tipp: lasst Euch nicht die Mietschuhe aufschwatzen, denn barfuss geht’s am besten. Barfuss hat man auch keinen schlechteren Halt und mit den Schuhen hat man nur das Problem, dass man diese dauernd wieder ausziehen muss, um sich lästigen Steinen zu entledigen, die man zwangsläufig immer wieder in den Schuhen hat.
Das hochklettern in den Wasserfällen macht mir wieder riesig Spass und ich lasse mir viel Zeit, geniesse das ein oder andere Bad in den Naturpools der Wasserfälle. Es sind ausser mir noch ziemlich viele Leute da, ich will mir gar nicht vorstellen, was hier lost ist, wenn in Ocho Rios ein Kreuzfahrtschiff liegt... Daher sollte man die Dunn´s entweder früh morgens oder am Nachmittag machen (die Dunn´s schliessen um 16 Uhr), da dann die Kreuzfahrer entweder noch nicht dort, oder schon wieder weg sind. Am besten erkundigt man sich aber, wann kein Schiff in Ocho Rios liegt (allerdings gibt’s inzwischen kaum noch Tage, wo kein Schiff anlegt...). Ich bin gerade rechtzeitig oben angekommen, denn genau jetzt beginnt es zu regnen, und das nicht wenig. Wir flüchten in Nutty´s Auto und fahren zum Strand nach Priory, wo Sonntags immer die Beach-Partys stattfinden (haben wir 2005 mal mitgemacht, lohnt sich!). Da es hier in Strömen regnet, machen wir es uns an der Beach-Bar gemütlich. Eigentlich wollten wir auch den Reggaesänger "Chezidek" wieder besuchen, leider ist dieser aber gerade auf Tournee. Am Abend treffe ich mich mit Nutty und Ziggy unterhalb der Blue Pearl Bar, wo wir noch lange am Meer gesessen sind und uns unterhalten haben und das ein oder andere Red Stripe (bzw. Nutty trinkt nur hot Guinness) getrunken haben.

Mittwoch 09.05.07: das Wetter ist super, daher laufe ich zum Ocean Park, einem Privatstrand neben dem Breezers. Das dritte Mal in Runaway Bay, und endlich komme ich hier auch mal ins Meer :-) Der Ocean Park ist wie gesagt ein Privatstrand, zu dem man entweder einen Beach-Pass benötigt (den man vom House Erabo zur Verfügung gestellt bekommt), oder man muss J$ 200 Eintritt bezahlen. Der Strand ist sehr schön, weisser Sand, klares türkises Wasser, es gibt Strandliegen zu mieten (J$ 100) und eine schöne Strandbar. Die Preise an der Bar sind auch absolut in Ordnung. Nachdem am Nachmittag dicke Wolken aufgezogen sind und es nach Regen aussah, bin ich dann zurück ins House Erabo, wo ich den restlichen Nachmittag mit chillen auf der Terasse und im Pavillon verbrachte. Für meinen letzten Abend auf Jamaica habe ich mit Nutty einen Streifzug durch diverse Bars in Salem und Runaway Bay verabredet, natürlich haben wir auch in Tony´s Gogo-Bar gegenüber des Club Ambiance geschaut. Da ich Tony und seinen Bruder Daniel gut kenne, ist das jedes Mal ein Pflichtbesuch für mich, macht natürlich auch Spass... *gg* Allerdings war nicht sehr viel los, daher bin ich relativ früh ins Bett, da ich am Donnerstag ziemlich früh raus muss.

Donnerstag, 09.05.07: Heute geht’s leider wieder heim, daher heisst es nach dem Frühstück die Sachen packen. Mittags holt mich Nutty dann ab, und wir fahren natürlich erstmal noch zu Time´n Place On The Beach unterhalb von Falmouth, um Tony, Tanesha und Kim zu besuchen. Natürlich musste ein letztes Bad in der Karibik sein, sowie noch das ein oder andere Red Stripe. Ausserdem habe ich hier nochmal Adriana und Stefan (die beiden Gäste vom Zion Country) getroffen, die hier für ein paar Tage abgestiegen sind. Um ca. 17:30 Uhr mussten wir dann in Richtung Flughafen aufbrechen, mein Flieger geht um 20:30 Uhr. Nach dem Check-In durfte natürlich der obligatorische Jerk-Burger im Island-Grill nicht fehlen, bevor es dann Richtung Gate ging. Nun ging es leider wieder zurück nach München über Frankfurt/Main.

Fazit: erstmal ganz klar: 18 Tage sind zuwenig :-))) Da ich alleine unterwegs war, haben sich nun wirklich sehr gute Freundschaften ergeben bzw. gefestigt, hauptsächlich in Treasure Beach und auch in Runaway Bay. Sonst ist man doch etwas mehr unter sich geblieben, dieses Mal "musste" ich mich jedoch mehr als vorher mit den Einheimischen mehr abgeben. Natürlich ist auch klar, dass ich immer wiederkommen werde, auch wenns mal etwas länger dauert. Erstens um meine Freunde wiederzusehen, ausserdem gibt’s noch viel zu entdecken, gerade im Osten (z.B. Reach Falls, Blue Mountains, Navy Island, evtl. Somerset Falls,...).
Meine Highlits dieses Urlaubs waren sicher die Bush-Tour mit Herman, das Lagerfeuer am Strand, der Osten an sich und natürlich die ganzen lieben Leute, die ich dort wiedergesehen bzw. kennengelernt habe. Ich freue mich schon wahnsinnig auf ein Wiedersehen. Soon come! :-)

Alleine nach Jamaica? No problem, man!

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